Zusammenfassung:Nach dem jüngsten Zinsentscheid der Bank of Japan legte der Yen zu. KAZUHIRO NOGI/AFP via Getty Imag
Nach dem jüngsten Zinsentscheid der Bank of Japan legte der Yen zu.
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Der japanische Aktienindex Nikkei 225 ist innerhalb von sieben Tagen um rund 19 Prozent gefallen.
Laut Kelvin Tay von UBS Global Wealth Management ist der Hauptgrund dafür der stärkere Yen, der den Aktienmarkt unter Druck setzt, wie CNBC berichtet.
Ein stärkerer Yen beeinträchtigt die Wettbewerbsfähigkeit von Handelshäusern und exportorientierten Unternehmen in Japan.
Der Nikkei 225 ist innerhalb von sieben Tagen um rund 19 Prozent gefallen und das, obwohl der japanische Aktienindex in diesem Jahr noch ein Allzeithoch verzeichnete und die 40.000-Punkte-Marke knackte.
Womit sich der Wind nun allerdings gedreht hat: In den japanischen Markt einzusteigen, ist derzeit so, als würde man „ein fallendes Messer fangen, sagte Kelvin Tay, regionaler Chief Investment Officer bei UBS Global Wealth Management gegenüber dem US-Nachrichtensender CNBC.
Performance Nikkei 225 über eine Woche.
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„Der einzige Grund, warum der japanische Markt in den vergangenen zwei Jahren so stark gestiegen ist, ist die Tatsache, dass der japanische Yen sehr schwach war. Sobald er sich umkehrt, muss man aussteigen, und ich glaube, dass das jetzt der Fall ist, so Tay.
Yen legt nach Zinserhöhung deutlich zu
Der Yen, der im Juni auf ein 38-Jahres-Tief von 161,99 gegenüber dem US-Dollar gefallen war, hat im Vorfeld der geldpolitischen Sitzung der Bank of Japan (BOJ) eine Kehrtwende vollzogen. Er legte deutlich zu, nachdem die BOJ in der vergangenen Woche ihren Leitzins auf 0,25 Prozent angehoben und beschlossen hatte, ihre Käufe japanischer Staatsanleihen zu reduzieren. Derzeit notiert der Yen bei 142,86 gegenüber dem US-Dollar (155,85 Euro).
Ein stärkerer Yen setzt die japanischen Aktienmärkte, die stark von Handelshäusern und exportorientierten Unternehmen dominiert werden, unter Druck, da er ihre Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigt.
Tay ist der Meinung, der Yen könne ein Indikator dafür sein, ob sich der japanische Markt gut entwickeln werde. Da der Yen stärker geworden ist, ging es an den Aktienmärkten bergab. Tay räumte zwar ein, dass ein Teil der Marktgewinne auf die Umstrukturierungsbemühungen der Tokioter Börse zurückzuführen sei, aber der Hauptgrund sei der japanische Yen gewesen.
Sogenannte Yen-Carry-Trades verlieren ihren Reiz
Ein Grund, warum der Yen am japanischen Aktienmarkt eine solch große Rolle spielt, ist die Auflösung der sogenannten „Yen-Carry-Trades. Als der Yen schwach war und die Zinssätze der BOJ bei null oder im negativen Bereich lagen, nahmen Investoren Kredite in Yen auf und investierten die Erlöse in andere Vermögenswerte. Orientiert man sich an den Benchmark-Zinssätzen der Zentralbank, so hätte ein Anleger Anfang des Jahres Yen zu einem Zinssatz von 0 Prozent leihen und das Geld in den USA anlegen können, wo er einen Zins von 5,25 Prozent erhielt.
Nun, da die US-Notenbank Zinssenkungen in Aussicht stellt und die Bank of Japan die Zinsen anhebt, wird sich die Zinsdifferenz zwischen den beiden Zentralbanken verringern, was ein „Carry Trade weniger lukrativ macht und möglicherweise die Voraussetzungen für eine weitere Aufwertung des Yen schafft.
Tay geht davon aus, dass der Yen einen Kurs von etwa 143 zum Dollar erreichen wird, aber wenn japanische Lebensversicherungsgesellschaften und Pensionsfonds beginnen, mehr Yen nach Japan zurückzuholen, könnte die Währung auf 135 zum Dollar steigen.
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