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Zusammenfassung:Marijan Murat/picture alliance via Getty ImagesDaimler hat eine Zäsur verkündet: Der Konzern wird zw
Marijan Murat/picture alliance via Getty Images
Daimler hat eine Zäsur verkündet: Der Konzern wird zweigeteilt, die Trucksparte wird ein eigenes Unternehmen und Mercedes wird wieder Mercedes.
Daimler-Chef Ola Källenius hat dies damit begründet, dass sich Trucks und Pkw technologisch in unterschiedliche Richtungen entwickeln.
Im Interview mit der „FAS ergänzte er, dass die Zweiteilung auch Schutz gegen aggressive Investoren sei — zum Beispiel aus China.
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Die vergangene Woche war für Daimler eine Zäsur. Der Konzern wird zweigeteilt, aus Mercedes wird wieder Mercedes und die Trucksparte wird ein eigenständiger Konzern mit Kurs auf den Dax. Die Nachricht überraschte Experten, Finanzmarkt, Aktionäre und vor allem die eigene Belegschaft.
Källenius nannte im Kern drei Gründe für seine Entscheidung: Während die Zukunft der Mercedes-Fahrzeuge Batterieantriebe sind, setzt die LKW-Sparte auf die Brennstoffzelle. Hier gäbe es kaum Skaleneffekte. Beide Sparten operieren bisher unter demselben Dach von Daimler. Dessen Strukturen verlangsamen die Entscheidungsgeschwindigkeit, die angesichts des technischen Wandels nötig wäre. Daimler-Anleger werden automatisch auch Aktionäre der Truck-Sparte.
Am Sonntag gab Källenius der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung ein Doppelinterview mit dem Betriebsratsvorsitzenden Michael Brecht, in dem er einen weiteren Grund nennt für die Zweiteilung: Sie kann auch als Schutz vor aggressiven Investoren verstanden werden.
„Die Aufspaltung schützt uns gerade vor einer feindlichen Übernahme, Aktivisten kommen gerade dann, wenn sie Potential zur Wertsteigerung sehen, das ist nicht selten bei Konglomeraten der Fall“, sagte Källenius der „FAS”. Brecht sekundierte dem Daimler-Chef: „Im Moment ist das Risiko für eine feindliche Übernahme eher größer als nach einer Aufspaltung.
Für den Chef eines börsennotierten Weltunternehmens und für den ersten Vertreter der Mitarbeiter sind es bemerkenswert deutliche Worte.
Schattenmann Li Shufu will seit Jahren seine Macht bei Daimler ausweiten
Es ist seit Jahren ein offenes Geheimnis, dass der chinesische Investor und Autofanatiker Li Shufu als Schattenmann bei Daimler gilt. Mit seinem Unternehmen Geely hält er bereits rund 10 Prozent am Autobauer. Seine Macht will er nach Informationen von Business Insider weiter ausbauen. Der Geely-Chef hat schon seit seiner Kindheit eine Schwäche für das Auto mit dem Stern, er hat als kleiner Junge Mercedes-Fahrzeuge aus Lehm geformt.
Experten warnen davor, das ein zu großer Einfluss von dem Investor ein politisches Risiko wäre. Milliardäre wie Shufu hätten es in China ohne Rückendeckung des kommunistischen Regimes nicht zu ihrer Bilderbuch-Karriere gebracht. Sie stehen in der Schuld des Regimes. Handeln Konzernchefs wie Shufu zu eigensinnig, oder wagen es gar, die kommunistische Führung zu kritisieren, greift diese direkt in ihr Geschäft ein – und würgt es im Zweifel ab, wie der Fall Jack Ma jüngst bewiesen hat. An Daimler hängen tausende Arbeitsplätze in Deutschland – ein direkter oder indirekter Einfluss der kommunistischen Führung wäre ein nicht-kalkulierbares Risiko.
Sorge vor Abfluss von Arbeitsplätzen nach China
Es ist aber nicht nur die Politik. Nach Informationen von Business Insider sorgt sich die Daimler Belegschaft in Deutschland darum, dass chinesische Investoren zu viel Einfluss gewinnen im Konzern. Das hat einen konkreten Grund: Niemandem im Konzern bleibt verborgen, wo Daimler in der Autosparte gerade das mit Abstand größte Wachstum hat – und auch in den kommenden Jahren haben wird: nämlich in China.
Es würde dem Konzern viele Kosten ersparen, große Teile der Produktion ins Reich der Mitte zu verlegen – und die teuren Personalstückkosten in Deutschland einzusparen. Aus Kreisen des Konzerns heißt es, dass selbst wenn Li Shufu die Mehrheit an Daimler übernehmen würde, der Aufbau von zusätzlichen Produktionsstätten in China, die Erschließung von Zulieferern und der Aufbau von Produktionsketten Jahre dauern würde. Und dennoch: Die Sorge der Belegschaft bleibt.
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Vor diesem Hintergrund kann man die Aufteilung des Konzerns auch als eine Präventivmaßnahme von Källenius und dem Rest der Führung ansehen – für die Eventualität einer Übernahme.
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