Zusammenfassung:Colipi Co-Founder Maximilian Webers gemeinsam mit Laudatorin Janine David, CEO von Fora. Dominik Try
Mit den Gründerszene Awards 2024 *Impact Edition* haben wir herausragende Startups ausgezeichnet, die in ihren jeweiligen Kategorien sowohl durch Innovation und ein gutes Geschäftsmodell überzeugt haben, als auch durch Nachhaltigkeit und gesellschaftlichen Impact.
Fünf Kategorien gab es insgesamt: Climate-Tech, Consumer Goods & Commerce, Deep Tech & KI, Health Tech und Newcomer. Hier stellen wir euch unseren Gewinner in der Kategorie Newcomer vor: Colipi.
Palmöl ist in vielen Produkten enthalten – von Lebensmitteln bis hin zu Kosmetikartikeln. Es ist das meist angebaute und genutzte Pflanzenöl weltweit. Für den Anbau von Ölpalmen werden Flächen in Regenwäldern gerodet. Die Produktion ist also alles andere als nachhaltig, denn sie ist ein Treiber für die Erderwärmung und ein Grund für den Rückgang der Artenvielfalt. „Die Nachfrage nach nachhaltigem Palmöl in Produktion und Konsum ist nur schwer zu bedienen, schreibt das Umweltbundesamt. Kein Wunder: Palmöl ist billig.
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So funktioniert die Technologie
Das Startup Colipi setzt genau hier an. Das Gründungsteam aus Philipp Arbter, Tyll Utesch, Jonas Heuer und Maximilian Webers hat eine nachhaltige Alternative zu Palmöl entwickelt. Es wandelt CO2, sprich Kohlendioxid, mittels Fermentation in Öle um. Dafür sorgt ein Bakterium, das in Vulkanen vorkommt und nur Sauerstoff, Wasserstoff und CO2 benötigt. Bei Colipi passiert der Prozess in einem Gasfermentations-Bioreaktor.
Für diesen Prozess hat das Team auch ein Patent angemeldet. Neben dieser Technologie extrahiert Colipi aber auch Öl aus Nebenprodukten der Lebensmittelindustrie, ebenfalls durch Fermentation.
Das Startup beschreibt sich als eine „Brauerei für Öle.“ Sein Endprodukt nennt es „Climate Oil”. Es soll als Rohstoff für Lebensmittel, Kosmetika, E-Fuels und Bio-Kunststoffe dienen können. „Mehr als 2 Milliarden Tonnen CO2 werden vor 2050 durch unsere Technologie jährlich der Atmosphäre erspart und wertschöpfend im Kohlenstoffkreislauf gehalten, schreiben die Gründer in ihrer Bewerbung für die Gründerszene-Awards.
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Rekordsumme aus Exist-Programm bekommen
Colipi ist eine Ausgründung der Technischen Universität Hamburg. Die Idee für Colipi kam den Freunden und dem Gründungsteam 2020 während der Coronapandemie. Zwei Jahre später gründeten sie die GmbH. Anfang dieses Jahres zogen sie vom Uni-Campus in ihr eigenes Labor in Hamburg. Das Team von Colipi besteht aus 13 Mitarbeitenden, sieben von ihnen haben einen PhD.
Anfang dieses Jahr hat das Startup eine Seed-Finanzierungsrunde in Höhe von 1,8 Millionen Euro abgeschlossen. Angeführt wurde die Runde vom High-Tech-Gründerfonds zusammen mit dem Innovationsstarter Fonds Hamburg, Nidobirds und dem Business Angel Stefan De Loecker. Das Kapital werde unter anderem dafür genutzt, die Technologie zu skalieren.
Von November 2021 bis April 2024 wurde Colipi durch das Programm EXIST-Forschungstransfer gefördert, bekam nach einem erfolgreichen Förderantrag 4,1 Millionen Euro. Das sei die höchste Summe, die das Programm bislang zur Verfügung gestellt habe.
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Derzeit verkaufe Colipi sein Öl als Produktproben an Unternehmen, wie Webers in einem Talk von Future Hamburg von Ende September sagt. Damit wolle das Startup Vertrauen schaffen, dass ihr Öl genauso gut funktioniere, wie zum Beispiel das Palmöl in den Produkten, und Abnahmevereinbarungen treffen, sobald in großem Maßstab produziert werde. Denn bislang extrahiere Colipi fünf Liter Öl pro Woche.
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