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FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach der steilen Talfahrt am deutschen Aktienmarkt zu Wochenbeginn ist am Dienstag eine Stabilisierung erfolgt. Der legte zur Mittagszeit um 0,49 Prozent auf 15 032,06 Zähler zu. Die nach dem Kollaps der US-Regionalbank SVB und anderer Institute hochgekochten Sorgen über eine mögliche Bankenkrise kühlten sich etwas ab. Der Markt preist jetzt eine langsamere Gangart bei den Zinserhöhungen ein, kommentierte Kapitalmarktexperte Jürgen Molnar von Robomarkets.
Der stieg um 0,55 Prozent auf 27 382,06 Punkte und auch europaweit erholten sich die meisten großen Indizes etwas. Die US-Börsen (ETR:) machen es vor: Die am Vortag nach mehreren sehr schwachen Handelstagen begonnene leichte Erholung dürfte vorerst weitergehen.
Die Nervosität sei trotz allem so groß wie lange nicht, schrieb Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Im Moment wisse keiner, ob es sich in den USA um einen auf wenige Institute begrenzten Zwischenfall handele oder ob es doch der Anfang einer neuen Krise sei. Die anstehenden Sitzungen der Europäischen Zentralbank und der Fed dürften damit noch brisanter werden. Ein langsameres Tempo oder gar ein vorzeitiges Ende der Zinserhöhungen erscheinen wieder möglich. Entscheidend für die Börsen wird darüber hinaus sein, wie die Notenbanken den Kollaps verbal einordnen. Umso zentraler seien daher die in Kürze anstehenden US-Inflationsdaten für Februar.
Im Dax stehen die Aktien der Commerzbank (ETR:) und der Deutschen Bank (ETR:) weiter im Blick, nachdem sie am Vortag kräftig nachgegeben hatten. Beide Papiere zeigten sich zuletzt stabil.
Der Anteilsschein von VW (ETR:) büßte als Dax-Schlusslicht nach detaillierten Zahlen zum abgelaufenen Jahr indes 2,5 Prozent ein. Jefferies-Analyst Philipe Houchois sprach von einem schwachen Schlussquartal und bemängelte vor allem die Margen des Autobauers.
Im MDax fand sich das Fraport-Papier mit minus 2,7 Prozent auf dem letzten Platz wieder. Nach dem stark gewachsenen Passagierverkehr im vergangenen Jahr rechnet der Frankfurter Flughafenbetreiber für 2023 mit einer weiteren Erholung von der Corona-Krise. Die Aktionäre sollen allerdings wegen der weiterhin hohen Schulden infolge der Corona-Krise auch für 2022 und 2023 keine Dividende erhalten.
Mit plus 4,4 Prozent war dagegen die Wacker-Chemie-Aktie Favoritin im Index der mittelgroßen Werte. Der Spezialchemiekonzern rechnet für 2023 zwar mit deutlichen Geschäftseinbußen, will aber trotz schwieriger Perspektiven eine Rekorddividende von 12 Euro je Anteilsschein zahlen.
Analystenurteile bewegten ebenfalls. Die Streichung einer Verkaufsempfehlung durch die (EPA:) für die Aktie von Heidelberg Materials verhalf zu einem Kursplus von 1,0 Prozent. Ein Minus von 1,4 Prozent stand dagegen für das Papier von Brenntag (ETR:) zu Buche. Die US-Bank JPMorgan (NYSE:) ist nach den schwachen Zahlen zum vierten Quartals nun skeptischer gestimmt für den Chemikalienhändler.
Verbio (ETR:) gewannen im MDax 3,9 Prozent und profitierten von einer Wiederaufnahme der Bewertung durch die Investmentbank Stifel mit Buy. Mit Blick auf die Preise für Biodiesel und Bioethanol habe der Aktienkurs inzwischen viel Negatives eingepreist. Zudem sei das Umfeld für Biokraftstoffe der zweiten Generation vielversprechend, ebenso wie die internationale Expansion, hieß es.
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