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Zusammenfassung:Die Baustelle der Tesla Fabrik.dpaDas Brandenburger Landesamt für Umwelt (LfU) ist eine der zuständi
Die Baustelle der Tesla Fabrik.
dpa
Das Brandenburger Landesamt für Umwelt (LfU) ist eine der zuständigen Kontrollbehörden für die Tesla-Baustelle in Grünheide – und erteilt unter anderem die vorläufigen Baugenehmigungen für den Autobauer.
Das LfU fordert gegenüber dem übergeordneten Umweltministerium mehr Stellen wegen zu hoher Belastung bei der Kontrolle des US-Autobauers.
Die Behörde moniert fehlendes „gegenseitiges Verständnis“ mit dem Autobauer und spricht von „Kommunikationsproblemen”. Das geht aus internen Protokollen und Unterlagen hervor, die Business Insider und dem ZDF-Magazin „Frontal21 vorliegen.
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Elon Musk pflegt sorgsam das Image des wilden Unternehmers, der wenig auf Konventionen gibt und die Dinge von den Füßen auf den Kopf stellt. Im Brandenburger Grünheide wird ihm in dieser Hinsicht ein Erfolg nachgesagt, der Bau der Tesla-Fabrik gilt als Vorzeigeprojekt. Grund dafür ist vor allem das Tempo, mit dem die Werkshallen hochgezogen wurden. Tesla hat innerhalb von rund einem Jahr den Rohbau der geplanten Autofabrik fertiggestellt und werkelt nun an dem „Interieur. Vergleichbare Projekte brauchen in Deutschland doppelt, dreifach oder vierfach so lange.
Zwei Faktoren sind für das Tesla-Tempo in Grünheide verantwortlich. Der US-Autobauer plant seine Fabriken wie Software – baue gleich fleißig drauf los und justiere im Prozess nach, heißt es aus Brandenburger Regierungskreisen. Im Kern also das genaue Gegenteil von dem, wie man einen Bau in Deutschland angeht. Hierzulande muss man nämlich zunächst einen bis in den letzten Winkel ausdefinierten Bauantrag vorlegen, bevor man den Spatenstich setzen kann – der dann auch von den Behörden positiv beschieden werden muss. Das kann viele Monate und Jahre dauern. Nicht so bei Tesla.
Tempo zeigt Verschleißerscheinungen bei Kontrollbehörden
Hier kommt der zweite Erfolgsfaktor ins Spiel: Die Behörden erteilten dem US-Autobauer zahlreiche vorläufige Baugenehmigungen, bis heute zwölf an der Zahl. So konnte Musks Firma ohne finale Baugenehmigung in Grünheide vor sich hinwerkeln.
Diese unorthodoxe Methode scheint allerdings bei den zuständigen Zulassungs- und Kontrollbehörden in Brandenburg Verschleißerscheinungen zu hinterlassen. Das ergeben gemeinsame Recherchen von Business Insider und dem ZDF-Magazin „Frontal21.
So heißt es in einem internen Protokoll von Januar aus dem Landesamt für Umwelt, dass „wegen zu hoher Belastung“ neue T13-Stellen beantragt werden. Ein Abteilungsleiter in dem Amt hat sogar gegenüber der Führung eine Überlastungsanzeige erstattet. In einem Protokoll von Anfang Februar, dass Business Insider und „Frontal21” vorliegt, ist die Rede von „starkem Druck.
„Kommunikationsprobleme mit Tesla
Es ist aber nicht nur die Überlastung. In dem Februar-Protokoll monieren die Beamten der Genehmigungsbehörde, dass es an „gegenseitigem Verständnis“ mit Tesla fehle. „Kommunikationsprobleme” müssten behoben werden. Tesla habe außerdem weiterhin Schwierigkeit bei der Erfüllung von Nebenbestimmungen aus §8a Entscheidungen – also jenem Paragraphen, der die vorläufigen Baugenehmigungen zulässt.
Das Umweltministerium weist nach Anfrage von Business Insider auf Verbesserungen hin, die mittlerweile eingetreten seien. „Ich kann Ihnen mitteilen, dass mit einem weiteren regelmäßigen jour-fixe-Gesprächsformat zwischen Genehmigungsbehörde und Tesla die Kommunikation nochmals intensiviert worden ist, sagt eine Sprecherin des Ministeriums.
Bei der Abteilung des Leiters, der Überlastungsprobleme angezeigt habe, handle es sich um ein Referat, das im Tesla-Verfahren „multifunktional“ arbeite – und es deswegen „zeit- und phasenweise” zu „Arbeitsspitzen kommen könne, sagt die Sprecherin weiter.
Mittlerweile seien außerdem im Landesamt für Umwelt 8 neue Stellen geschaffen worden, nicht nur für die Abarbeitung des Tesla-Verfahrens, sondern aller Genehmigungsvorhaben.
Bisher gab sich die Brandenburger Landesregierung sorgsam Mühe, möglichst keine Friktionen mit den Tesla-Verantwortlichen an die Öffentlichkeit dringen zu lassen und dem Autobauer alle Hindernisse aus dem Weg zu räumen. In der Öffentlichkeit sollte es ein Bild der Harmonie geben. Man wollte den US-Autobauer, der in Grünheide tausende Arbeitsplätze schafft und internationalen Glamour nach Brandenburg bringt, nicht verschrecken.
Die internen Dokumente aus dem Umweltamt zeigen nun jedenfalls, dass es mit der Harmonie doch nicht so weit bestellt ist, wie es die Landesregierung in der Öffentlichkeit präsentiert.
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