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Zusammenfassung:UnsplashIn vielen Branchen mangelt es an qualifiziertem Personal. Unternehmen reagieren darauf oft m
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In vielen Branchen mangelt es an qualifiziertem Personal. Unternehmen reagieren darauf oft mit besonders guten Löhnen.
Zwischen 2013 und 2019 stiegen die Gehälter im Schnitt um 15 Prozent. Hochqualifizierte profitierten besonders davon.
Ökonomen empfehlen mehr Gehalt als Hebel für mehr Fachkräfte auch in tarifgebundenen Berufen.
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Was erwarten Menschen von ihrem Beruf? Perspektiven, eine Tätigkeit, die zu ihren Fähigkeiten passt, ein kollegiales Umfeld. Und einen stimmigen Lohn, vor allem, wenn der Job sehr nachgefragt ist. Tatsächlich stiegen die Gehälter hierzulande von 2013 bis 2019 im Schnitt um rund 15 Prozent — und in vielen Berufen mit Fachkräftemangel sogar noch deutlich mehr. Das ergab kürzlich eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).
Die Ökonomen untersuchten, wie lukrativ ein Beruf derzeit ist — und wie das mit seiner Nachfrage zusammenhängt. Demnach sind Berufe, in denen geeignetes Personal fehlt, im Vergleich zu anderen insgesamt besser bezahlt. Davon profitieren insbesondere hoch qualifizierte Mitarbeiter. „Sie sind eher bereit, für eine gut bezahlte Stelle umzuziehen. Das beeinflusst ihre Verhandlungsposition gegenüber dem Arbeitgeber, sagt Alexander Burstedde, Economist für Fachkräftesicherung am Institut der deutschen Wirtschaft (IW).
Steigender Verdienst für Zahnärzte, Kosmetik-Fachkräfte, Straßenbauer
In manchen Berufen stiegen die Gehälter laut IW wegen der hohen Nachfrage besonders stark: um die 30 Prozent. Etwa bei Kosmetik-Fachkräften und Zahnärzten war das der Fall. Mitarbeiter der öffentlichen Verwaltung verdienten 2019 immerhin 18 Prozent mehr als 2013, Straßenbauer 19 Prozent. In sieben der zehn Berufe mit dem größten Fachkräftemangel lag der Lohnzuwachs zwischen 2013 und 2019 deutlich über dem Durchschnitt von rund 15 Prozent.
Doch der Mangel an Personal ist nicht immer Grund für einen Anstieg des Gehalts. So gab es in einigen knappen Berufen, etwa bei Lokführern, der Studie zufolge kaum Gehaltssteigerungen.
„Nicht immer also passt die Lohnentwicklung zur Fachkräftesituation, sagt Alexander Burstedde. Für die Studie wertete der IW-Forscher mit seiner Kollegin Ruth Maria Schüler Daten der Bundesagentur für Arbeit für 1.286 sozialversicherungspflichtige Berufe in Vollzeit aus.
In der nachfolgenden interaktiven Grafik könnt ihr die verschiedenen Berufe samt Beschäftigtenzahlen und der Vollzeit-Bruttogehälter nachsehen.
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In der Hälfte aller Berufe fehlt inzwischen Fachpersonal
An guten Mitarbeitern mangelt es in Deutschland in vielen Berufszweigen. Während im Jahr 2013 noch knapp ein Viertel der Berufe zu den Engpassberufen gehörte, Berufen also, in denen es weniger Arbeitslose als offene Stellen gab, waren es 2017 schon fast 50 Prozent.
Eine der Branchen mit erheblichem Personalmangel ist die Alten- und die Krankenpflege. Hier stiegen die Löhne von Altenpflege-Fachkräften von 2013 bis 2019 um rund ein Viertel, von 2.440 auf 3.032 Euro brutto pro Monat. Krankenpflegekräfte erhielten in diesem Zeitraum mit 3.547 Euro brutto ein Fünftel mehr Gehalt.
In manchen Berufen führt eine Ausbildung zu mehr Gehalt als ein Studium
Wie die IW-Berufe-Grafik zeigt, ist es für Angestellte mit einem Ausbildungsberuf aber auch möglich, mehr zu verdienen als Angestellte mit Studium. Wer etwa eine Banklehre oder eine technische Lehre gemacht hat, verdient in der Regel mehr als Sozialpädagogen oder klinische Psychologen mit Studienhintergrund.
„Dass nicht alle Berufe mit Fachkräftemangel überdurchschnittlich steigende Löhne aufweisen, liegt auch daran, dass Gehälter nicht immer frei verhandelt werden“, sagt Alexander Burstedde. „Das Gehalt eines Krankenpflegers ist meistens in einer Tariftabelle bestimmt. In IT-Berufen hingegen wird das Gehalt häufig individuell vereinbart. So können knappe Fachkräfte ihren Mangel besser in höhere Löhne umsetzen.”
Mehr Geld allein bringt einer Branche nicht mehr Bewerber. Doch es ist ein entscheidender Hebel. „Es wäre hilfreich, wenn Arbeitgeber bei der Bezahlung stärker berücksichtigen, wie schwer die Leute zu bekommen sind“, sagt Alexander Burstedde. „Wer mehr Pfleger will, sollte diesen Beruf besser entlohnen als weniger gefragte Berufe, die bisher denselben Tariflohn erhalten.”
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